Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Gehen wir der Ursache auf den Grund

Fortschreitende, generationsübertragene Degeneration der Leber und Niere führt zu verminderter Filtrationsleistung der Nieren für Harnstoff in den Urin. Dies Entspricht der Essenz aus dem Dominanzprinzip. Die gesundheitliche Verfassung der Kuh wird bestimmt von dem pathologisch-funktionellen Zustand der Leber und Nieren, die wiederum dominant abhängig sind von dem Belastungsgrad aus dem Stickstoff (N)-Stoffwechsel, insbesondere über Ammoniak und Harnstoff. Unter Degeneration versteht man die fortschreitende, toxische Zerstörung von funktionellen Organzellen bei gleichzeitigem Ersatz durch Bindegewebe

Die ätiologische (ursächliche) Voraussetzung – eine Anklage an die Wissenschaft?
Die Wissenschaft sollte meiner Meinung nach die Kuh als „rhythmische Stickstoff-Ernährerin“ und als „Stickstoff-Ausnutzerin“ definieren. Es wurde bis heute kein Gesundheitskatalog für die Kuh erstellt. Die Installation eines unwissenschaftlich gesetzten parametrischen nutritiv-funktionellen Orientierungskerns wurde ungeprüft von der wissenschaftlichen Welt geduldet. Hiermit meine ich die Annahme, die Ernährung der Kuh über einen Rohproteingehalt (XP) der Ration von mindestens 16% für die Zielreaktion eines Milchharnstoffgehaltes von ± 250mg/l sei korrekt, entsprechend der kritisch zu betrachtenden Bedarfsformel:
N – Bedarf = 3,7g XP x metabolische Körpermasse (=kgKM^0,75)+ 85g XP je kg Milch geteilt durch 6,25.
Daraus resultiert, dass die tiermedizinische und landwirtschaftliche Wissenschaft die Verantwortung für die verkürzte Nutzungsdauer der Kuh trägt- mit der Folge, die Milchwirtschaft in einer wesentlichen Komponente an den Rand der wirtschaftlichen Existenzfähigkeit geführt zu haben. Insbesondere meine Fachdisziplin, Rindergesundheit, muss wieder seriöser werden.

Untersuchungsgang an der Kuh zur Erhebung ihres Beschädigungsstatus
bzw. des ihrer Herde

Dazu beleuchten wir den Definitionskatalog einer gesunden Kuh gemäß dominantem Gesundheitskatalog.

  1. Die Sprache der Kuh (spezifische klinische Untersuchung)
    • 2 Kopfsymptome: weiß betonte, leicht rosa marmorierte Lidbindeschleimhäute mit sauberer Gefäßzeichnung, sowie Wiederkauen ohne Speichelflockenbildung.
    • 2 Beckensymptome: eine kräftige Schwanzwurzel indiziert die mechanische Widerstandsfähigkeit, sowie ein altgoldgelber, nicht Schauminseln-bildender Urin.
  2. Urinuntersuchung mittels Teststreifen
    • Eiweiß-Feld (gelb) = negativ.
    Ketonkörper-Feld = negativ.
    pH-Wert ± 7,3.
    Dichte-Feld ± 1025.
  3. Laboruntersuchungen
    • Blut
    Bilirubin gesamt max. 0,15mg (100ml) = 2,56 µmol/l
    Kreatinin max. 0,5mg/100ml= 44,5 µmol/l
    • Milch
    Harnstoffgehalt max. 100mg/l
    • Harnstoff im Urin
    = Filtrationsleistung der Niere mg/ 100 ml (g/l)
    ausgleichidentisch für Stickstoff-Ausgang (Harnstoff-N, Eiweiß-N in Milch, N-Verbindungen im Kot) = Stickstoff-Eingang aus XP/Ration
    Ergänzend merke ich an: eine sich auffällig darstellende Kuh ist nicht gesund, sie erscheint nur gesund. Sie ist kompensatorisch gesund, entsprechend des extremen Kompensationsvermögens von Leber und Niere. Bis zu 70% des Leber-/ Nierenrahmens können pathologisch zerstört sein, die restlichen 30% versuchen durch Mehrarbeit den Funktionsausfall labil auszugleichen.

Krankheitsfolgen aus degeneriertem Leber- und Nierengewebe
= das Degenerationssyndrom

Einfach aufgezählt ist mit Problemen der Fortpflanzung, des Euters, weiterer Krankheiten und der Kälber zu rechnen.
Für eine differenziertere Liste betrachten wir noch einmal die Basiserkenntnis, „die Kuh ist eine Ausfiltriererin für Harnstoff“, welcher nicht weiter über die Nieren physiologisch (also normal) in den Urin, sondern pathologisch (also krankhaft) in Hilfsorgane abgegeben wird. Nun sehen wir den Darm, die Gebärmutter (tragend und nichttragend), das Euter, die Unterbeine und Klauen, die Atemwege und andere Gewebe direkt beeinflusst.

Das Regenerationskonzept – eine Rationsdarstellung

Die Voraussetzung der Konzipierung einer optimalen Fütterung ist die Bewusstseinskonsequenz.

  • Degenerative Schäden an Leber und Nieren sind unheilbar. Regeneration ist nur über die Generationsfolge möglich.
  • Jeder Milchharnstoffgehalt über 100mg/l ist für mich Indiz für eine geschädigte Kuh.
  • Regenerationsbasis ist die Erstellung einer N-Stoffwechselgerechten Ration.

Diese Regenerationsbasis ist nur mit der individuellen Kuh bzw. Kuhherde möglich. Denn diese bestimmt die Höhe der Versorgung über XP nach dem Prinzip: der Stickstoffeingang über XP darf nicht höher sein als der Stickstoffausgang über 1.) N aus Milcheiweiß, 2.) N aus Kot-Stickstoffverbindungen, 3.) N aus Urinharnstoff.
Der Stickstoffgehalt aus Urinharnstoff ist der begrenzende Faktor und daher entscheidend. Die XP-Versorgung wird somit dominant bestimmt von der durchschnittlichen Nierenfiltrationsleistung der gesamten Herde für Harnstoff. Der Harnstoffgehalt in der Milch ist also nicht Indikator für die Höhe der XP-Versorgung, sondern primär für die Funktionsfähigkeit der Nieren.

Hinweise in den Milchkontrollberichten sind oft irreführend

Daher gehe ich auf einige Beispiele ein:

  • Ein niedriger Milchfettgehalt ist nicht bedingt durch „Acidose“, sondern ist abhängig von der Höhe an ruminaler Essigsäureproduktion, die wiederum geleitet wird von dem Grad der degenerativen Pansenlähmung.
  • Ein hoher Milchfettgehalt im Laktationsstart wird maßgeblich verursacht von Leberdegeneration und dekompensatorischer Leberfunktion nach der Geburt, nicht von „Einschmelzen des Körperfettgewebes“.
  • Ein niedriger Milcheiweißgehalt ist nicht dominant korreliert mit niedrigem Energiegehalt der Ration, sondern wird bestimmt vom Grad des degenerativen Stoffwechselenergieverlustes.

Das Fütterungskonzept naturaVit® für entscheidend verbesserte Tiergesundheit

Die naturaVit® Produktreihe setzt auf eine proteinreduzierte Fütterung von Milchkühen und Mastrindern. Das Konzept vereint eine N-Stoffwechselgerechte und organschonende Fütterung mit den Ansprüchen der Tierhalter an Leistung und Gesundheit.
Der Einsatz lebender Hefezellen in naturaVit® stabilisiert die Bakterienflora des Verdauungsystems, ermöglicht bei einer minimalisierten Roheiweißversorgung eine maximale Reineiweißversorgung, und entfaltet sein Wirkungsmaximum bei dem täglichen Zusatz nach Fütterungsempfehlung.