Häufige Probleme
In diesem Bereich finden Sie Antworten auf einige der häufigsten Fragen rund um die Verwendung von Treber-Fasern, Bierhefe und anderen wichtigen Aspekten der Tierfütterung.
Im Verdauungstrakt finden sich verschiedene Mikroorganismen wie Bakterien, Protozoen, Pilze und in einem weiteren Sinn auch Viren. Diese Gesamtheit von Mikroorganismen wird als Darmmikrobiom bezeichnet. Da im Verdauungstrakt günstige Bedingungen wie passende Temperatur, Feuchtigkeit und pH-Wert herrschen, gibt es dort eine große Vielfalt an Mikroorganismen. Diese bilden ein komplexes Ökosystem, in dem sie voneinander abhängig sind. Zwar gibt es in allen Abschnitten des Verdauungstrakts eine Vielzahl von Mikroorganismen, aber die mikrobiellen Prozesse sind im Vormagen der Wiederkäuer und im Dickdarm besonders intensiv. Der Hauptgrund dafür ist die längere Verweildauer des Nahrungsbreis in diesen Bereichen.
Einige Futtermittel haben spezielle Eigenschaften, die das Darmmikrobiom fördern können. Dazu gehören Inhaltsstoffe mit probiotischer Wirkung, also lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf die Verdauung auswirken, wie zum Beispiel lebende Hefezellen. Außerdem gibt es Futtermittelbestandteile mit präbiotischer Wirkung. Diese liefern Nahrung für „gute“ Mikroorganismen im Dickdarm, wie etwa funktionale Fasern aus Erbsenschalen.
Darüber hinaus gibt es besondere Faserstoffe wie Arabinoxylan im Biertreber, die die Darmflora so beeinflussen, dass schädliche Keime, Kokzidien und Toxine verdrängt werden. ß-Glukane, die in den Zellwänden von Hefe enthalten sind, haben wiederum eine hohe Bindungsfähigkeit für Mykotoxine und pathogene Keime. Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten, das Darmmikrobiom durch gezielte Fütterung positiv zu beeinflussen.
Biertreber bietet zahlreiche positive Eigenschaften: Er hat eine hohe Quellfähigkeit und bindet viel Wasser, was diätetisch wirkt und die Kotkonsistenz verbessert. Zudem ist er eine wertvolle Proteinquelle mit etwa 25 % Rohprotein und liefert Energie. Die enthaltenen Faserstoffe, wie Arabinoxylan, fördern eine gesunde Darmflora und helfen dabei, schädliche Keime, Kokzidien und Toxine zu verdrängen. Darüber hinaus unterstützen lösliche Glukane, Xylane und Glutaminsäure die Entwicklung und Regeneration der Darmschleimhaut.
Faserstoffe sind strukturelle Bestandteile, die in den Zellwänden von Pflanzen vorkommen. Zu den wichtigsten gehören Cellulose, Pektin, Hemicellulose und Lignin. Sie zeichnen sich vor allem durch zwei zentrale Eigenschaften aus: ihre Fermentierbarkeit durch Dickdarmbakterien und ihre Fähigkeit, Wasser zu binden.
Fermentierbare Fasern sind solche, die von den Bakterien im Dickdarm leicht abgebaut werden können, wie etwa Hemicellulose und Pektin. Ein gutes Beispiel für ein Futtermittel mit hohem Anteil an fermentierbaren Fasern ist Apfeltrester. Solche Fasern sind essenziell für die Energieversorgung, die Förderung einer gesunden Darmflora und die Unterstützung der Immunabwehr bei Tieren.
Hoher Rohproteingehalt, gutes Aminosäureprofil (besonders Lysin), viel B-Vitamine, hohe biologische Wertigkeit, hochverdaulich, regt Stoffwechsel an und erhöht Futterverwertung, positiv für Pansen und Darmflora.
Präbiotika sind nicht verdauliche Futterbestandteile (wie Ballaststoffe), die das Wachstum und die Aktivität nützlicher Bakterien im Darm fördern. Sie dienen also als "Futter" für diese Bakterien und unterstützen das Gleichgewicht der Darmflora.
Probiotika sind lebende, nützliche Mikroorganismen (wie Milchsäurebakterien), die dem Futter zugesetzt werden, um die Darmflora direkt zu unterstützen und zu stabilisieren. Sie helfen, das Immunsystem zu stärken und das Verdauungssystem gesunder Tiere zu fördern.
Beide tragen zur Verbesserung der Darmgesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens der Tiere bei, wobei Präbiotika indirekt und Probiotika direkt auf die Darmflora wirken.
Ferkeldurchfälle nach dem Absetzen sind für viele Betriebe ein großes Problem. Das Absetzen ist eine stressige Phase für die Ferkel, die zudem in einer Zeit erfolgt, in der ihr Verdauungssystem noch nicht vollständig ausgereift ist.
Der Wechsel von der leicht verdaulichen Sauenmilch auf festes, pflanzliches Futter stellt eine enorme Herausforderung dar. Häufig führt dies zu einer unzureichenden Proteinverdauung, was negative Folgen haben kann. Ein zu hoher Rohproteingehalt im Futter kann dazu führen, dass unverdaute Proteine in den Dickdarm gelangen. Dort fördern sie das Wachstum schädlicher Mikroorganismen, was insbesondere in der sensiblen Phase nach dem Absetzen zu Durchfällen führen kann. Deshalb ist es sinnvoll, Futter mit einem reduzierten Rohproteingehalt und einem höheren Rohfasergehalt einzusetzen.
Neben den ernährungsbedingten Faktoren spielen auch Stressfaktoren eine entscheidende Rolle. Die Trennung von der Mutter ist einer der größten Stressauslöser, aber auch psychosoziale Belastungen wie Transport, die Vermischung mit anderen Tieren, Rangordnungskämpfe und die Etablierung neuer sozialer Strukturen erhöhen den Stresslevel. Maßnahmen zur Senkung des Stressniveaus, wie eine sorgfältige Organisation der Abläufe, können hier Abhilfe schaffen.
Ein effektiver Schutz gegen Absetzdurchfälle ist die konsequente Umsetzung eines Rein-Raus-Systems auf dem Flatdeck, kombiniert mit gründlicher Reinigung und Desinfektion der Abteile. Zusätzlich können Probiotika das Risiko weiter reduzieren.
Betriebe, in denen bereits neugeborene Ferkel unter Durchfall oder Sauen unter MMA-Problemen (Mastitis-Metritis-Agalaktie) litten, sind besonders gefährdet. Hier sollte schon frühzeitig angesetzt werden, um spätere Probleme zu vermeiden.
Die Hauptursache für Fußballenprobleme bei Geflügel ist die Qualität der Einstreu, insbesondere deren Feuchtegehalt. Ein hoher Feuchtegehalt in der Einstreu wird maßgeblich durch den Wassergehalt der Exkremente beeinflusst.
Faktoren, die den Wassergehalt der Exkremente erhöhen können:
Strategien zur Verbesserung der Einstreuqualität:
Die negativen Effekte einer feuchten Einstreu können gemildert werden, indem:
Durch gezielte Fütterung und das Management der Einstreu kann die Entstehung von Fußballenproblemen deutlich reduziert werden.
1. Vermeidung von Überversorgung während der Trächtigkeit:
2. Sicherstellung einer hohen Stallhygiene:
3. Vorbeugung von Verstopfungen:
4. Förderung der Bewegung:
5. Calcium- und Magnesiumversorgung sicherstellen:
6. Allmähliche Futterumstellung nach der Geburt:
7. Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung:
8. Optimierung der DCAB (dietary cation anion balance):
Durch gezielte Maßnahmen in Fütterung, Management und Hygiene kann das Risiko für MMA deutlich reduziert werden.
Frische, feuchte Nebenprodukte wie Biertreber, Rübenpressschnitzel oder Kartoffelpülpe sind hygienisch hochwertige Futtermittel. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts und der aufgeschlossenen Nährstoffe sind sie jedoch anfällig für schnellen Verderb.
Herausforderungen und Empfehlungen:
Silierungsschritte für Treber:
Durch die Beachtung dieser Maßnahmen lässt sich die Qualität und Haltbarkeit der Nebenprodukte sichern.
Kotwasser ist nicht mit Durchfall zu verwechseln. Bei Durchfall ist der Kot breiig bis wässrig, jedoch handelt es sich um eine homogene Masse. Kotwasser ist eine Flüssigkeit, die separat von den geformten Kotballen ausgeschieden wird. Kotwasser ist Flüssigkeit im Darm, die durch die Darmbewegung nach außen rinnt.
Die Studienlage zu Kotwasser bei Pferden ist aktuell noch begrenzt, dennoch gibt es Hinweise auf mehrere potenzielle Ursachen und Ansätze zur Prävention und Behandlung.
Ursachen:
Maßnahmen:
Getrocknete Bierhefe wird in der Pferdefütterung aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts geschätzt. Sie ist besonders reich an B-Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Nukleinsäuren und Zellwandkohlenhydrate, wie Mannan-Oligosaccharide, die eine positive Wirkung auf die Immunantwort und die Kolonisation von enteropathogenen Keimen haben. Glucane, die inneren Zellwandbestandteile der Hefe, tragen laut Studien an Nutztieren auch zur Adsorption spezifischer Pilztoxine bei.
Bierhefe ist ein beliebter Lieferant von Protein und Vitaminen und unterstützt die Gesundheit von Haut und Fell. Besonders während des Fellwechsels kann sie von Vorteil sein.
Ja, sowohl unsere reine Bierhefe als auch unser tremoVital® sind ADMR-konform
Ja natürlich, Produktproben können telefonisch oder per Mail in der Zentrale bestellt werden. Es ist zu bedenken, dass unser tremoVital® mindestens 3 Wochen gefüttert werden sollte, um Auswirkungen auf den Verdauungstrakt und die Ausscheidungen zu zeigen. Die dafür erforderliche Menge ist einer Produktprobe nicht enthalten, daher dient die Probe ausschließlich zum Test der Akzeptanz.
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